Salzgitter. Mit Michael Kopke vermelden die TAG Salzgitter Icefighters den dritten Abgang in diesem Jahr. Der gebürtige Görlitzer spielte bereits zur Saison 2010/2011 am Salzgittersee und stand des Weiteren seit 2017 in Diensten der Stahlstädter. Langwierige Knieprobleme und familiäre Gründe bewegten den Angreifer nun zu dieser Entscheidung. Für den Regionalligisten ist es in mehrfacher Hinsicht ein Verlust.
Knieprobleme durchzogen die Saison
Mit seinen 36 Jahren war der Wahl-Hannoveraner der älteste Spieler im Team des Halbfinalisten der abgelaufenen Saison. Dabei war die Spielzeit 2019/2020, die aufgrund der Corona-Pandemie kurz vor den Playoffs abgebrochen wurde, für Kopke von Verletzungspech geprägt. Am dritten Hauptrunden-Spieltag beim Hamburger SV im November 2019 beorderte ein Kniecheck eines gegnerischen Spielers den Salzgitteraner Akteur in eine Zwangspause – das Innenband war gerissen. Erst zu Beginn des laufenden Jahres konnte der Linksschütze, der ohnehin schon länger an Knieproblemen litt, das Training wieder aufnehmen. „
.„Innenbandriss und Verletzungspause haben ein bisschen den Rest gegeben“
Für den Akteur, der 2010/2011 mit Salzgitter und 2014/2015 mit den Wedemark Scorpions auch schon in der Oberliga gespielt hat, war die Situation um den Innenbandriss letztendlich ausschlaggebend für die jetzige Entscheidung. „Ich hatte im letzten Jahr schon öfter mit dem Knie zu tun. Der komplizierte Innenbandriss und die lange Verletzungspause haben mir dann so ein bisschen den Rest gegeben. Als ich nach der Pause wieder angefangen habe, hat das dem Knie scheinbar nicht gefallen und als ich mir dann noch einen Haarriss im Knochen zugezogen habe, war die Saison für mich zu Ende. Ich habe dann versucht das auszukurieren, es wurde aber nicht besser. Also habe ich mich mit meinem Arzt beraten und mich einer Knieoperation unterzogen. Das war vor rund drei Wochen“, berichtet Kopke heute.
Auch Familie und Beruf spielen eine Rolle
Neben den gesundheitlichen Gründen, spielten bei der Entscheidung auch Familie und Beruf eine Rolle: „Ich arbeite gemeinsam mit meiner Frau in der selben Firma und habe dort eine leitende Funktion. Dadurch bin ich auch beruflich sehr viel unterwegs. Hinzu kommt, dass ich eine 7-jährige Tochter habe. Die Fahrt von Hannover nach Salzgitter und zurück sind schon rund 140 Kilometer, das teilweise bis zu dreimal pro Woche, dazu kamen die Spiele an den Wochenenden. Das hat zusätzlich zum Job viel Zeit gekostet und da wünschen sich Frau und Tochter natürlich auch dass ich mehr da bin. An dieser Stelle muss ich meiner Familie ein großes Kompliment machen, denn ich hatte stets Rückendeckung von meiner Frau und meiner Tochter – auch wenn ich in Salzgitter weiter gemacht hätte. Ich habe den Beiden sehr viel zu verdanken! Trotzdem war es an der Zeit etwas kürzer zu treten mit dem Sport, auch wenn ich niemals nie sage. Nun stehen Genesung und Familie erstmal im Vordergrund. Ich muss jetzt den richtigen Aufbau für das Knie betreiben, damit ich überhaupt wieder richtig Sport machen kann. Sicherlich werde ich dann auch wieder Eishockey spielen, aber nicht mehr in diesem Ausmaß.“
„Wünschen allen das Beste!“
Neben seiner sportlichen Funktion im Team der Icefighters, nahm der Spieler auch abseits des Eises stets eine Rolle ein, war offen und freundlich zu jedermann, war auch Mitglied im Mannschaftsrat. „Ich habe immer versucht Werte zu vermitteln, den jungen Spielern unter die Arme zu greifen und auch auf Kleinigkeiten zu achten. Ich hatte sehr viel Spaß hier und bedanke mich bei allen die der Organisation um die Icefighters angehören. Ich persönlich wünschen allen nur das beste und dass dieser Weg weiter gegangen wird, dass an die vergangene Saison angeknüpft wird, um hoffentlich auch mal Meister zu werden. Es wäre Zeit diesen Weg zu vollenden! Es ist ein schönes Gefühl, Meister zu sein – egal in welcher Liga. Ich wünsche mir das auch für die Region und dass noch mehr Menschen den Weg in die Eishalle finden, weil da viele Leute viel Zeit in den Verein investieren und das auch verdient hätten“, verabschiedet sich eine starke Persönlichkeit aus der Stahlstadt.
„Auch menschlich ein super Typ!“
„Michael ist der erfahrenste Spieler im Team gewesen und ist auch menschlich ein super Typ!“, betont Icefighters-Coach Radek Vit. „Für ihn stand immer die Mannschaft im Vordergrund und es war ihm wichtig dass wir als Team Erfolg haben. Er ist immer voran gegangen, hat für gute Stimmung gesorgt und auch versucht jeden zu puschen dass er alles gibt. Das war schon ziemlich prägend und hinterlässt natürlich eine Lücke. Nun rücken für ihn Gesundheit und Familie erstmal in den Vordergrund. Dafür habe ich vollstes Verständnis und wünsche ihm alles Gute!“, betont der Übungsleiter.