Am Freitagabend verloren die Icefighters im Nord-Ost-Derby bei den Harzer Falken deutlich mit 12:2 (1:1/3:1/8:0).
Wie schon in den Spielen zuvor brach die Mannschaft im letzten Drittel komplett auseinander. Da hieß es am Sonntag Wiedergutmachung vor den eigenen Fans gegen den Hamburger SV. Und das gelang eindrucksvoll! Mit 12:1 (4:0/3:0/5:1) wurden die Gäste aus dem Chinadome geschossen.
Im Harz begannen die Icefighters wieder vielversprechend. Nach zweieinhalb Spielminuten führten die Grün-Weißen mit 0:1. Gleich den ersten Angriff versenkte der pfeilschnelle David Brozek nach Vorarbeit von Jakob Ceglarski. Kurz darauf hatte der junge Tscheche noch eine weitere Chance zu erhöhen, scheiterte jedoch an Taylor Dupuis. Auf der anderen Seite erspielten sich die Braunlager ihre Chancen. In der fünften Minute empfing Regan Nagy im Mitteldrittel einen Pass, zog an den Verteidigern vorbei und verwandelte abgebrüht zum 1:1-Ausgleich.
Während wenig später eine Strafzeit gegen die Falken angezeigt wurde, knallte Niels Hilgenberg den Puck an den Pfosten. Im Powerplay landete ein Schuss von Nicolas Korbel an der Latte. Nach Ablauf der Strafe scheiterte erst Kapitän Thomas Pape an Dupuis, danach Ales Kosnar wieder am Pfosten. Salzgitter drückte, hatte aber Pech und auch nicht die Kaltschnäuzigkeit, in Führung zu gehen. Nach dieser Druckphase der Icefighters gehörten die nächsten Minuten den Harzern. Einen Schuss aus kurzer Distanz von Christoph Koziol hielt Dennis Korff stark.
Zu Beginn des zweiten Drittels kamen die Falken besser aus der Kabine, bis sie durch eine Strafe ausgebremst wurden. Aber das Powerplay der Stahlstädter brachte auch an diesem Abend keinen Erfolg. Nach überstandener Strafe drückte die Heimmannschaft auf die Führung. Mehrere Versuche konnten noch abgewehrt werden, bis das Spiel aufgrund eines Fouls eines Salzgitteraners abgepfiffen wurde. Die Harzer spielten ein starkes Überzahlspiel, das mit der 2:1-Führung durch Artjoms Tretjakovs zwei Sekunden vor Ablauf der Strafe belohnt wurde (29. Min.). Wenig später hatten die Icefighters Glück, als bei einer 2:1-Situation der Pass von Nagy auf Davide Vinci misslang. Auf der Gegenseite scheiterten erst Ceglarski, dann Kosnar am Braunlager Torhüter.
In der 34. Minute wurde dann eine Strafe gegen Salzgitter angezeigt. Ein Schuss von Tretjakovs landete an der Kufe eines Icefighters-Verteidigers und ging von dort unglücklich zum 3:1 ins Tor. Wenig später spielten die Falken erneut in Überzahl. Dennis Arnold stand völlig frei am langen Pfosten und schob so lässig zum 4:1 ein (37. Min.). Auch wenn die Harzer nun mehr Spielanteile hatten, gaben die Stahlstädter noch nicht auf. Mit einer schönen Einzelleistung verkürzte Verteidiger de Sousa auf 2:4 (39. Min.).
Gleich zu Beginn des letzten Spielabschnitts wurden die Gäste kalt erwischt. Ein Puckverlust im eigenen Drittel führte zum 5:2 durch Andrè Gerartz. Keine dreißig Sekunden später netzte erst Nagy ein und kurz darauf erneut Gerartz mit dem 7:2 (44. Min.). Daraufhin verließ Korff seinen Kasten und machte Platz für Renè Schoch. Zu allem Überfluss gab es nun auch noch eine 5-Minuten-Strafe wegen Bandenchecks für die Salzgitteraner. Das brach ihnen das Genick. Mit einem Doppelschlag erhöhte Gerartz im Powerplay zunächst auf 8:2 und wenig später auf 9:2 (47./50. Min.), bevor Bastian Schirmacher das dritte Tor in dieser Überzahl für die Falken zum 10:2 beisteuerte (ebenfalls 50. Min.).
Die Schlusspunkte in diesem desolaten letzten Drittel der Icefighters setzten die Harzer mit zwei Toren in der letzten Spielminute durch Vinci und Gerartz mit seinem fünften Treffer des Spiels. Tore: Brozek, de Sousa
Am Sonntag gegen den HSV stellte Trainer Radek Vit seine Reihen um. Mit dieser Umstellung sollten die drei Punkte in Salzgitter bleiben. Von Beginn an wirbelten die Icefighters im Angriffsdrittel. Bereits in der dritten Minute klingelte es im Hamburger Gehäuse. David Brozek schickte Ron Friedrich steil, dieser lief mit viel Speed auf Jonte Flügge zu, und mit Glück ging der Abschluss durch die Schoner des Goalies zur 1:0-Führung ins Tor. In der 5. Minute gab es das erste Powerplay für die Grün-Weißen an diesem Abend. Nachdem dies zuletzt auch nicht so lief, war es umso erfreulicher, dass Nicolas Korbel in Überzahl auf Vorlage von Brozek das 2:0 erzielte. Wenig später traf dann der stark aufspielende Brozek selbst sehenswert mit der Rückhand zum 3:0 (9. Min.). Das Spiel fand fast ausschließlich im HSV-Drittel statt. Nur sehr wenige Angriffe der Hamburger ließ das Team von Vit zu. In der 16. Minute erhöhte Jakob Ceglarski nach Querpass von Korbel auf 4:0. Mit dem Spielstand waren die Gäste noch gut bedient. Wenig später tanzte Brozek die gegnerische Abwehr aus, seinen Rückhandschlenzer hielt Flügge jedoch. Kurz vor Ende des Drittels dann mal eine gute Chance für den HSV in Überzahl. Ivan Savchenko scheiterte jedoch an Dennis Korff.
Im zweiten Spielabschnitt zeigten die Icefighters vor 418 zahlenden Zuschauern weiterhin viel Zug zum gegnerischen Tor und ließen defensiv wenig zu. In der 24. Minute fiel der nächste Treffer für die Grün-Weißen zum 5:0. Zunächst parierte Flügge den Schuss von Brozek, doch gegen seinen Nachschuss aus spitzem Winkel war er machtlos. In der nächsten Spielminute bekamen die Gäste aus dem Norden eine kleine Bankstrafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Die Hamburger Defensive stand während der Unterzahl gut und hätte beinahe sogar per Konter noch einen Treffer erzielt. Stattdessen gab es die nächste Strafe für den HSV und dieses Mal war das Überzahlspiel der Stahlstädter erfolgreich. Jannis Bahr traf von der blauen Linie nach Pass von Ales Kosnar zum 6:0 (30. Min.). Daraufhin wechselte Hamburg seinen Torhüter. Für Flügge kam Fabio Alonso-Lange.
In der 32. Minute hatten dann die Gäste mal wieder eine Chance. Den Schuss von Kevin Feldhus parierte Korff mit seinem Schoner. Wenig später traf dann Kosnar auf kuriose Weise zum 7:0 (34. Min.). Vom rechten Flügel, auf Höhe der Torlinie, brachte er den Puck Richtung Tor. Dieser prallte gegen den Rücken von Alonso ins Tor. Die Icefighters vergaben nachfolgend noch gute Chancen durch Friedrich und Justin Rebig, der nur den Pfosten traf. Teilweise spielten die Salzgitteraner ihre Gäste schwindelig.
Die Icefighters kamen gut aus der Kabine. Mit einem Pfostenschuss ließen sie gleich aufhorchen. Doch das erste Tor im letzten Spielabschnitt gelang dem HSV. In der 45. Minute traf Henning Schümann im Powerplay zum 7:1. Doch schon im Gegenzug stellte Friedrich mit dem 8:1 den alten Torabstand wieder her (ebenfalls 45. Min.). Anderthalb Minuten später funktionierte das Überzahlspiel der Icefighters erneut. Ceglarski legte quer auf Bahr, der am langen Pfosten stand und zum 9:1 einschob. Kurz darauf bekam Korbel den gegnerischen Stock ins Gesicht, und der Hamburger daraufhin eine 2+2-Strafe. Während zunächst nur die Latte und dann der Pfosten von den Icefighters getroffen wurden, traf erneut Bahr mit seinem dritten Tor des Abends zum 10:1 (51. Min.). Doch der Angreifer hatte an diesem Abend noch nicht genug. Nach Vorlage von Korbel erzielte er auch das 11:1 (53. Min.). Im nächsten Angriff vollstreckte dann Korbel selbst und machte mit dem 12:1 das Dutzend voll (54. Min). Kurz vor Ende der Partie hatte der HSV in Überzahl noch einmal die Möglichkeit, Ergebniskosmetik zu betreiben. Doch die Defensive um Korff stand, wie den ganzen Abend, stabil.
Mit einer geschlossenen Teamleistung haben die Icefighters eine überzeugende Reaktion auf das enttäuschende Spiel im Harz gezeigt. (Text: C. Scharre)
Tore: Bahr 4x, Friedrich 2x, Korbel 2x, Brozek 2x, Ceglarski und Kosnar