Die Icefighters mussten am Sonntagabend eine nicht unverdiente Niederlage gegen den Hamburger SV mit 6:7 nach Penaltyschießen (3:3/2:2/1:1/0:0) einstecken.

Von dem Spielwitz aus der ersten Begegnung gegen die Hanseaten vor wenigen Wochen war nicht mehr viel zu sehen. Der Motor der Grün-Weißen läuft einfach noch nicht rund! Fehler in der Defensive, beim Spielaufbau und der Zuordnung.

Dabei begann auch dieses Spiel vor 456 zahlenden Zuschauern so vielversprechend. Bereits nach sechs Sekunden lief Angreifer Nicolas Korbel allein auf Jonte Flügge zu. Der HSV-Schlussmann parierte den ersten Versuch. Nach dem Bully folgte gleich der nächste Schuss von David Brozek. Innerhalb der ersten zehn Sekunden des Spiels zwei Torschüsse, und mit dem dritten fiel auch schon die 1:0-Führung durch Korbel nach gerade einmal 36 Sekunden. Noch innerhalb der ersten Minute erhöhte Matus Hroncek auf 2:0. Daraufhin nahmen die Hamburger eine Auszeit. Diese sieht man nach 53 Sekunden mit Sicherheit auch nicht sehr oft. Aber die kurze Ansprache von Trainer Ville Savonen zeigte Wirkung. Der erste Torschuss des HSV folgte. Pablo Schewe, der für Dennis Korff im Tor der Icefighters stand, hielt den Versuch. Im Gegenangriff scheiterte Korbel nach feinem Pass von Brozek an Flügge.
Mit einem schönen Schuss in den Winkel durch Jannik Höffgen kamen die Hansestädter auf 1:2 heran (3. Min.). Das 2:2 folgte wenig später erneut durch Höffgen (7. Min.). Kurz darauf spielten die Icefighters in Unterzahl. Doch die erste Chance hatten sie selbst. Ales Kosnar spielte quer vorm Tor auf Thomas Pape, doch der Kapitän schlug über den Puck. Mit dem ersten Powerplay-Versuch gingen die Gäste abermals durch Höffgen erstmals mit 2:3 in Führung (9. Min.). Die Stahlstädter schlugen jedoch postwendend zurück. Kosnar setzte sich stark hinter dem Tor von Flügge durch und passte den Puck vors Tor, wo Pape stand und das 3:3 erzielte (11. Min.). Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die erste Drittelpause.

Auch im zweiten Spielabschnitt besaßen die Stahlstädter bereits nach zehn Sekunden die erste Chance durch Brozek. Danach drückte jedoch der HSV auf die Führung, die ihnen – natürlich wieder durch Höffgen – in der 22. Minute (3:4) auch gelang. Auch dieses Mal ging es hin und her. Die Icefighters antworteten augenblicklich mit dem 4:4-Ausgleich. Korbel vollstreckte nach Vorlage von Brozek (24. Min.). In der 30. Minute hatte dann der junge Tscheche selbst die Chance, in Unterzahl die Führung zu erzielen. Er scheiterte aber am Hamburger Torwart. Wenig später ein super Solo von Nicolas Korbel. Der beste Stürmer der Icefighters an diesem Abend schnappte sich im eigenen Drittel den Puck, wirbelte durch die Abwehrreihen und vollendete mit einem Schuss unter die Latte zum 5:4 (32. Min.). Bereits eine Minute später wurde der Puck im eigenen Drittel der Heimmannschaft vertändelt, sodass Höffgen mit seinem fünften Treffer an diesem Abend zum 5:5-Ausgleich nur noch einnetzen musste. Mit 5:5 ging es in den letzten Spielabschnitt, der weiterhin von fahrlässigen Aktionen in der Defensive geprägt war.

In der 43. Minute spielte Salzgitter in Überzahl. Anstatt das Powerplay kontrolliert aufzubauen, wurde der Puck in der Ecke des eigenen Drittels an Ivan Savchenko verloren. Der erfahrene Stürmer der Hansestädter fackelte nicht lang und passte auf den vor dem Tor völlig freistehenden Richard Henze. Dieser ließ Goalie Schewe keine Chance und erzielte das 5:6 für die Gäste. Etwas später kam es dann zu einer Rauferei zwischen Pape und dem Hamburger Tilman Pfister. Konsequenz war ein Überzahlspiel des HSV. Bei diesem scheiterte Savchenko zunächst am Pfosten, bevor Schewe zweimal stark parierte.

In den letzten Minuten nahm das Trainergespann Radek Vit und Sascha Pelikan ihren Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Icefighters drückten auf den Ausgleich, und Ron Friedrich belohnte das Team mit dem 6:6 (60. Min.). Kurz vor Ende der regulären Spielzeit stockte den Fans der Icefighters noch einmal der Atem, als der Puck vor dem wieder von Schewe gehüteten Tor völlig unbedrängt zu einem Gegenspieler gepasst wurde. Es blieb jedoch bei dem Unentschieden, und es ging in die Overtime.

Hier hatten beide Teams ihre Chancen, es sprang aber nichts Zählbares heraus. Das Penaltyschießen musste die Entscheidung bringen. Während bei Salzgitter nur Korbel traf, netzten beim HSV Toni Nurminen und Savchenko mit dem entscheidenden Penalty ein. So nahmen die Gäste die zwei Punkte mit in den Norden, während den enttäuschenden Icefighters nur der eine Punkt blieb. (Text: C. Schaare)

Tore: 3x Korbel, Hroncek, Pape u. Friedrich