Am Sonntagabend unterlagen die Icefighters vor einer stimmungsvollen Kulisse mit 1:6 (0:3/0:1/1:2) gegen die Harzer Falken. Die 1.191 Zuschauer sahen ein packendes Spiel, bei dem das Ergebnis nicht unbedingt den Spielverlauf widerspiegelte. Während die Gäste konsequent ihre Torchancen nutzten, vergaben die Stahlstädter viel zu viele Gelegenheiten.

Die Icefighters starteten zwar furios, so besaß Ales Kosnar bereits nach fünf Sekunden die Möglichkeit zur Führung. Er scheiterte jedoch am Harzer Torwart Taylor Dupuis. Auch der Nachschuss von Aaron Krassmann fand nicht ins Ziel. Die Braunlager wiederum erzielten mit ihrer ersten Chance nach gut 30 Sekunden die 0:1-Führung. Den Schuss von Artjoms Tretjakovs konnte Dennis Korff im Salzgitteraner Tor noch parieren. Der Nachschuss von Regan Nagy kullerte allerdings ins Tor. Fast im Gegenzug schnappte sich Topscorer David Brozek den Puck in der eigenen Zone, umspielte seine Gegenspieler und schoss auf das Tor. Sein Schuss ging jedoch über das Tor hinaus, und den Abpraller von der Bande hielt Dupuis sicher. In der vierten Minute ergab sich für die Gäste eine 2:1-Situation, bei der Jörn Weikamp auf Christoph Koziol passen wollte, Icefighters-Verteidiger Niels Hilgenberg warf sich jedoch dazwischen. Den Nachschuss entschärfte Korff. Kurze Zeit später überstand das Heimteam eine Unterzahl. Die Reihe um Weikamp, Koziol und André Gerartz sorgte aber weiterhin für stetige Gefahr vor dem Salzgitteraner Tor. Doch die Icefighters hielten die ersten zehn Minuten des Spiels stark dagegen und erarbeiteten sich Chancen. Wie abgebrüht die Harzer an diesem Abend waren, zeigte Nagy mit einem knallharten Handgelenksschuss, der die 0:2-Führung (11. Min.) bedeutete. Die Stahlstädter fighteten weiter. Brozek setzte sich in der Ecke durch und passte auf Paul Gänsslen. Der Youngster scheiterte jedoch am starken Falken-Torwart. Im Gegenzug zeigten die Gäste erneut ihre Erfahrung. Nach einem Pass von Petr Chaloupka netzte Gerartz zum 0:3 ein (12. Min.). Im Anschluss nahm das Salzgitteraner Trainergespann Radek Vit und Sascha Pelikan eine Auszeit. Gegen Ende des Drittels spielten die Grün-Weißen ein starkes Überzahlspiel mit etlichen Schüssen auf das Harzer Tor. Doch immer wieder fanden sie ihren Meister in Dupuis, sodass nichts Zählbares heraussprang. Mit einem 0:3 ging es in die erste Drittelpause.

Stürmisch kamen die Icefighters aus der Kabine. Ein Solo von Kapitän Thomas Pape scheiterte abermals am Harzer Torwart. Die gute Gelegenheit, nach einer 2-plus-2-Strafe gegen die Falken den Anschluss zu erzielen, vergab die Heimmannschaft aber mit einem schwachen Überzahlspiel. Stattdessen hatte Filip Mrava auf Seiten der Gäste sogar noch die Chance, in Unterzahl zu erhöhen. In der 27. Minute erzielte Nicolas Korbel den vermeintlichen Anschlusstreffer. Doch der Linienrichter pfiff bereits vorher wegen eines Abseits den Angriff ab. Mit seinem dritten Treffer an diesem Abend erhöhte Nagy in Überzahl mit einem Schuss ins lange Eck auf 0:4 (29. Min.). Die Icefighters-Defensive machte einen verunsicherten Eindruck. Ein Schuss vom Falken-Kapitän Nico Ehmann landete am Pfosten. Kurz darauf wurde der Puck in der eigenen Zone vertändelt, aber Korff hielt den Versuch von Petr Staif. Die Offensive der Icefighters zeigte gegen die gestandene Gästemannschaft zu wenig Durchschlagskraft, sodass es mit dem 0:4 in die letzte Pause ging.

Kurz nach Anpfiff zum dritten Drittel spielten die Stahlstädter erneut in Überzahl. Doch auch dieses Mal präsentierten sie sich zu harmlos. Stattdessen hatten Tretjakovs und Chaloupka die Chance, in Unterzahl zu erhöhen. In der 45. Minute hämmerte Maximilian de Sousa den Puck auf das Harzer Tor, doch auch hier hielt Dupuis den Versuch souverän. Ebenso bei der folgenden Möglichkeit durch Kosnar, der von Jakob Ceglarski angespielt wurde. Salzgitter drückte auf den Anschluss. Nach einem sehenswerten Rückhandpass von Brozek auf Kosnar scheiterte der Tscheche abermals am bärenstarken Harzer Goalie. In der 54. Minute wurde Brozek bei einem Solo von den Beinen geholt. Schiedsrichter Floyd Frieske entschied folgerichtig auf Penalty. Den verwandelte der Icefighters-Angreifer eiskalt und verkürzte so endlich auf 1:4. Der Treffer gab der Heimmannschaft nochmal Antrieb. Brozek passte auf Hilgenberg, und der Verteidiger zog sogleich ab. Doch auch diesen Versuch vereitelte Dupuis. Kurz darauf traf Korbel nur den Pfosten. Nachdem es kurz vor Ende des Spiels nochmals Strafen für die Icefighters gab, erhöhten die Falken in Überzahl durch einen Doppelschlag von Gerartz und Mrava (beides 59. Min.) auf 1:5 bzw. 1:6. Letzteres bedeutete auch den Endstand. Kämpferisch war den Stahlstädtern in diesem Weihnachtsderby kein Vorwurf zu machen. Die mangelnde Chancenverwertung und – wie schon so oft in den letzten Spielen – Fehler in der Defensive führten zu dieser Niederlage, bei der die Harzer ihre Effizienz und ganze Erfahrung ausspielten. (Text: C. Schaare)

Tor: Brozek per Penalty

Nachtrag: Das Team der TAG Salzgitter Icefighters hatte am Freitag in Hamburg-Stellingen vor toller Atmosphäre gegen den HSV mit 6:1 (1:0/3:0/2:1) nach einem guten Auftritt gewonnen. Die Tore erzielten: 2x Brozek, Hilgenberg, Hroncek, Ceglarski und Kosnar.