Am Sonntagabend gab es einen wahren Krimi in der Eissporthalle am Salzgittersee zu sehen. Die heimischen Icefighters behielten gegen den Adendorfer EC die Nerven und holten so zwei verdiente Punkte nach einem 5:4-Penaltysieg (2:1/0:1/2:2/0:0/1:0) gegen den bis dato Tabellenzweiten.

Auch wenn Verteidiger Maximilian de Sousa mit seinen zwei entscheidenden Treffern im Penaltyschießen und der überragende Dennis Korff im Tor als Matchgewinner gefeiert wurden, war es doch eine starke Mannschaftsleistung, die diesen ersten Sieg gegen die Gäste aus der Lüneburger Heide in dieser Saison möglich machte. Von der ersten Minute an rackerten die Stahlstädter um jeden Zentimeter Eis und gaben keinen Puck verloren. In der 5. Minute hatten die Icefighters ihre erste gute Chance, doch den Schuss von De Sousa parierte Leon Grothe im Adendorfer Gehäuse. Kurz darauf gab es die erste Überzahl für die Salzgitteraner. Die Schüsse von Niels Hilgenberg und Jannis Bahr wurden vom Torwart gehalten, und im Slot war kein Abnehmer für die Abpraller. Im Anschluss an die Strafzeit blieb die Heimmannschaft weiterhin am Drücker und kam über den rechten Flügel durch Ales Kosnar zu einer weiteren Möglichkeit. Die kämpferische Einstellung und das aggressive Forechecking der Grün-Weißen wurden dann in der 9. Minute belohnt. Zunächst rettete auf Salzgitteraner Seite der Pfosten für Korff. Im Gegenzug stürmte Jakob Ceglarski auf das Adendorfer Tor zu und verwandelte eiskalt zur verdienten 1:0-Führung.
Die Führung der Icefighters hielt durch einen Puckverlust in der Defensive nicht lange. Dankbarer Abnehmer war Dmytro Demianiuk, der zum 1:1-Ausgleich einnetzte (11. Min.). Das Tempo im Spiel blieb weiterhin hoch. Die Stahlstädter nutzten eine Überzahlmöglichkeit zur 2:1-Führung. Der Puck gelang über Kosnar zu David Brozek. Der Torjäger spitzelte den Puck, den Ron Friedrich scheinbar noch abfälschte, in den rechten Winkel (13. Min.).
In den letzten fünf Minuten des ersten Drittels erhöhten die Gäste den Druck, aber Korff war bei den Möglichkeiten des AEC stets auf seinem Posten.

Die erste Chance im zweiten Spielabschnitt hatten erneut die Gastgeber. Brozek spielte Friedrich frei, doch der quirlige Stürmer vergab die Möglichkeit. Im Gegenzug scheiterte Kristian Kragh am Salzgitteraner Schlussmann, der gerade noch seine Fanghand an den Puck bekam. In der 24. Minute setzte sich Vitalij Fediukin stark an der Bande durch und passte auf den vor dem Tor freistehenden Matus Hroncek. Der Slowake schlug jedoch über den Puck.
Während zwei Unterzahlphasen verteidigten die Stahlstädter um Korff stark. Im Anschluss hatte Daniel Seibel eine gute Möglichkeit, die Führung auszubauen. Der junge Stürmer scheiterte aber an Grothe. Überhaupt präsentierten sich die Youngsters der Icefighters prächtig. Sie überzeugten allesamt auch gegen die etablierten Spieler der Adendorfer.
Kurz vor Ende des zweiten Drittels gab es für das Team von Radek Vit eine ärgerliche Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis, die zum 2:2-Ausgleich durch Kragh führte (40. Min.).

Auch im letzten Drittel kam das Team vom Salzgittersee stark aus der Kabine. De Sousa traf in der 42. Minute per Direktabnahme zur 3:2-Führung. Nur wenig später zeigte Brozek wieder einmal seine Klasse. In der eigenen Zone schnappte sich der Topscorer den Puck, umkurvte seine Gegenspieler, und sein Schlenzer landete genau unter der Latte zum 4:2 (46. Min.). Doch die Gäste aus der Lüneburger Heide gaben sich nicht geschlagen. Schon der nächste Angriff führte zum 4:3-Anschluss durch abermals Kragh (46. Min.). Nun wurde der Druck des Topteams immer stärker. Es begann eine wahre Abwehrschlacht um Dennis Korff. In der 56. Minute dann der 4:4-Ausgleich durch Niki Huovinen. Aber anders als in anderen Spielen der Saison verloren die Icefighters dieses Spiel nicht. Mit einem Kraftakt und Teamgeist schafften sie es in die Verlängerung.
Ein Punkt war den Stahlstädtern vor 478 zahlenden Zuschauern schon sicher. Aber die Mannschaft wollte sich nach dieser Energieleistung weiter belohnen, und so spielten sie auch. Während auf Salzgitteraner Seite Korff mit einem Save gegen Jesper Ahlgren glänzte, scheiterte Kosnar an Grothe. Auch in der Overtime belohnte Vit die jungen Spieler mit Eiszeit, die sie sich mit ihrer Leistung wahrlich verdienten. Es blieb beim 4:4 in der Verlängerung, sodass das Penaltyschießen die Entscheidung bringen musste.

Hier traf Huovinen gleich den ersten Penalty für den AEC, während die ersten zwei Schützen der Icefighters vergaben. So lag der Druck bei De Sousa, seinen Versuch zu verwandeln, um eine Niederlage abzuwenden, und der Verteidiger zeigte keine Nerven. Er traf zum umjubelten Ausgleich. Nun trat erneut Huovinen an, doch Korff hielt gegen den Finnen. Auch bei Salzgitter versuchte sich erneut De Sousa, und auch dieses Mal verwandelte er seinen Penalty unter dem Jubel seines Teams und der Fans. (Text: C. Schaare)

Tore: Ceglarski, Friedrich, 2x De Sousa, Brozek