In einer hart umkämpften Partie gewannen die Salzgitteraner gegen den ECW Sande mit 5:4 in der Verlängerung (1:1/3:3/0:0/1:0) und behielten so zwei wichtige Punkte am Salzgittersee.

Den entscheidenden und umjubelten Treffer erzielte Youngster Paul Gänsslen 30 Sekunden vor Ende der Overtime. Der Erfolg kam dank einer starken Mannschaftsleistung zustande. Die Partie war durch Härte und insgesamt 134 Strafminuten geprägt.

Die Grün-Weißen hatten einige Ausfälle vor dem Spiel zu vermelden. Dafür erhielten sie in der Abwehr Unterstützung vom Kasseler Förderlizenzspieler Max Peter. Das Salzgitteraner Spiel startete erneut mit einem Fehlpass in der eigenen Zone, sodass die Gäste gleich zu einer guten Chance kamen, die Torwart Dennis Korff jedoch vereitelte. Schon nach knapp zwei Minuten gab es die erste Überzahl für die Jadehaie. Die Icefighters standen jedoch gut im Unterzahlspiel. Bei einer Konterchance von Ales Kosnar landete der Nachschuss vermeintlich im Tor von Adam Gerhardt. Zunächst gab Schiedsrichter Jörg Edler den Treffer, zog ihn dann aber nach Rücksprache mit seinen Linesmen zurück. So blieb es beim 0:0. In der 6. Spielminute rettete Korff nach einem Versuch des stets gefährlichen Vitalijs Pavlovs diesen Spielstand. Nur eine Minute später spitzelte der agile Kosnar seinem Gegenspieler erneut den Puck ab. Sein Schuss ins lange Eck bedeutete die 1:0-Führung für die Stahlstädter. In der 11. Minute traf Sande nur den Pfosten, nachdem der Puck von der Defensive der Icefighters nicht konsequent aus dem Drittel gespielt wurde. Im Gegenzug scheiterte Nicholas Korbel am Sander Keeper. Der Ausgleich der Jadehaie zum 1:1 (16. Min.) durch Ondrej Vaculik roch nach Abseits. Den ersten Schuss von Sergejs Piskunovs konnte Korff noch parieren. Beim Nachschuss war er jedoch machtlos. Nun nahmen die Strafzeiten zu, und es wurde selten 5 gegen 5 gespielt. Ab der 19. Minute spielten die Icefighters in doppelter Überzahl. Bis auf einen Schuss von Kosnar, den Gerhardt hielt, war die Überzahl zu harmlos.

Sande kam im zweiten Drittel besser aus der Kabine und machte durch Artem Lesnikov das 1:2 (22. Min.). Der Verteidiger setzte sich gegen seine Gegenspieler durch und traf sehenswert mit der Rückhand. Wenig später hatte Jakob Ceglarski eine Doppelchance, scheiterte aber beide Male am Schlussmann von der Nordsee. In der 28. Minute spielte Lesnikov einen Traumpass auf Eriks Zubulis. Der erfahrene Verteidiger der Jadehaie ließ sich die Chance nicht entgehen und baute die Führung auf 1:3 aus.
Die Stahlstädter steckten nicht auf und kamen bereits in der nächsten Minute durch Kosnar auf 2:3 heran. Im Anschluss spielten die Icefighters erneut ein starkes Unterzahlspiel. Der Wille und Kampfgeist waren dem Team von Radek Vit und Sascha Pelikan die ganze Zeit über anzumerken, und in Dennis Korff hatten sie einen sicheren Rückhalt. In der 33. Minute wurde David Brozek hart angegangen, sodass Vitalijs Pavlovs auf die Strafbank musste. Da kurz zuvor bereits Ondrej Vaculik von Schiedsrichter Edler hinausgeschickt worden war, bedeutete das eine erneute 5:3-Überzahl für die Icefighters. Dieses Mal machte es die Heimmannschaft besser und erzielte noch in dieser Minute den 3:3-Ausgleich. Einen großartigen Pass von Vitalij Fediukin hämmerte Matus Hroncek per Direktabnahme in die Maschen. Nun spielten die Salzgitteraner in einfacher Überzahl weiter. Korbel schnappte sich im eigenen Drittel den Puck, spielte die gesamte Abwehr der Gäste aus und traf zum 4:3 (33. Min.). Doch die Freude der 405 zahlenden Zuschauer währte nicht lange. Bereits mit dem nächsten Angriff erzielte Sande durch Vasilii Panov den 4:4-Ausgleich (34. Min.). Das Spiel nahm immer mehr an Härte zu. Kurz vor Ende des zweiten Drittels gab es wieder eine doppelte Überzahl für das Heimteam. Es sprang jedoch nichts Zählbares dabei heraus. Mit dem Schlusspfiff des Mitteldrittels kam es zu einer Rangelei vor der Salzgitteraner Spielerbank. Dies hatte eine Spieldauerdisziplinarstrafe für Viktors Ponatovskis auf Seiten der Icefighters und auf Seiten der Jadehaie 2+2+10 Minuten für Lesnikov zur Folge.

Das letzte Drittel begann ähnlich aggressiv. In der 42. Minute wurden Ales Kosnar und Stephon Perreault nach einem Fight von Schiedsrichter Edler zum Duschen geschickt. Eishockey wurde aber auch noch gespielt. Ceglarski lief wenig später allein auf das Sander Tor zu und wurde hierbei von den Beinen geholt. Den fälligen Penalty vergab der Stürmer der Icefighters jedoch (45. Min.).
Das Spiel blieb weiterhin sehr unterhaltsam und war von vielen Unterbrechungen geprägt. In den letzten fünf Minuten drängten die Jadehaie auf den Siegtreffer. Die Stahlstädter um Korff verteidigten willensstark. Auch bei einer Unterzahl kurz vor Ende zeigte das Team Moral. So ging es in die Overtime.

Die ersten Angriffe gehörten hier den Gästen. Doch ab Mitte der Verlängerung häuften sich die Chancen der Grün-Weißen. Paul Gänsslen und Maximilian de Sousa scheiterten jedoch aussichtsreich an Gerhardt. Dreißig Sekunden vor Ende der Overtime spielte Jannes Bahr einen langen Pass auf Paul Gänsslen. Der junge Stürmer behielt die Nerven und traf mit einem Schuss durch die Schoner des Sander Schlussmannes zum frenetisch gefeierten 5:4-Siegtreffer (65. Min.). (Text: C. Schaare)

Tore: 2x Kosnar, Hroncek, Korbel, Gänsslen